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Stauseen und Talsperren im Harz
Das atemberaubende Landschaftsbild des Harzes wird nicht nur von dichten Wäldern, imposanten Bergen und idyllischen Fachwerkstädten geprägt, sondern auch von eindrucksvollen Talsperren. Sie dienen der Wasserversorgung, dem Hochwasserschutz, der Energiegewinnung und nicht zuletzt als beliebte Erholungs- und Freizeitziele für Naturfreunde, Wanderer und Wassersportler.
Die gewaltigen Harzer Talsperren sind in der Lage, insgesamt bis zu 400 Millionen Kubikmeter Wasser zu speichern. Von sommerlichen Badeerlebnissen bis hin zu mystischen Winterlandschaften bieten sie zu jeder Jahreszeit eine faszinierende Kulisse. Gerade das macht sie zu einem beliebten Fotomotiv für Hobbyfotografen und Wanderer.
Von der Rappbodetalsperre über die Okertalsperre bis hin zur Granetalsperre – jede von ihnen hat ihren ganz eigenen Charme und ihre eigene Geschichte. Erfahre in diesem Artikel, welche Talsperren im Harz besonders sehenswert sind und welche Aktivitäten dich dort erwarten.
Rappbodetalsperre: Das Highlight für Urlauber
Ganz oben auf Deiner Checkliste der Harztalsperren sollte die Rappbodetalsperre stehen, denn sie gilt als die wohl populärste ihrer Art und zieht nicht umsonst Jahr für Jahr zahlreiche Besucher an. Sie liegt zwischen Hasselfelde und Blankenburg an der B81 und wurde im Zeitraum von 1952 bis 1959 erbaut und schließlich zum Jahrtausendwechsel umfassend saniert. Beim Bau der Gewichtsstaumauer wurden insgesamt 860.000 Kubikmeter Stahlbeton verwendet. Mit einer Höhe von insgesamt 106 Metern gilt die 415 Meter breite Talsperre als die höchste Staumauer in ganz Deutschland und ist in der Lage, über 109 Millionen Kubikmeter Wasser auf einer Fläche von 390 Hektar anzustauen.
Die Rappbodetalsperre dient, wie viele der Harzer Talsperren, dem Hochwasserschutz sowie der Stromerzeugung durch Wasserkraft und ist ein zentraler Bestandteil der Harzer Wasserversorgung. Sie staut die Rappbode sowie deren Zuflüsse Hassel und Zillierbach und ist Teil des größten zusammenhängenden Talsperrensystems im Harz, welches mehrere weitere Stauseen umfasst, darunter die Talsperre Wendefurth als Unterbecken. Im Gegensatz zu einigen anderen Harzer Talsperren ist das Schwimmen oder Bootfahren auf dem Stausee aufgrund der Nutzung als Trinkwasserspeicher leider nicht gestattet.
Ein wahres Highlight ist die Talsperre nicht nur aufgrund ihrer beeindruckenden Größe, sondern auch wegen ihrer vielfältigen Freizeitmöglichkeiten. Dank des Freizeitparks Harzdrenalin kommen hier vor allem Abenteuerlustige auf ihre Kosten. Ein absolutes Muss bei einem Ausflug zur Rappbodetalsperre ist die Titan-RT-Hängebrücke, die mit einer Länge von 458 Metern als eine der längsten Hängebrücken der Welt spektakuläre Ausblicke auf den Stausee in schwindelerregender Höhe bietet. Wer hingegen noch ein Stück wagemutiger ist, sollte sich auch die Megazipline auf keinen Fall entgehen lassen. Sie ist eine der längsten Doppelseilrutschen Europas, führt quer über die Talsperre und befördert Adrenalinjunkies mit einer Geschwindigkeit von bis zu 85 km/h auf die andere Uferseite – ein sicherlich unvergessliches Erlebnis.
Am Rand der Talsperre ragt mit dem Aussichtsturm „Solitair“ eine 39 Meter hohe Gitterkonstruktion in den Himmel und ermöglicht dank zweier Glasplattformen einen weitreichenden Blick auf die Titan-RT-Hängebrücke und das Rappbodetal bis in das Harzer Vorland. Als wäre das nicht schon genug Abenteuer, bietet der Freizeitpark Harzdrenalin weitere, zum Teil waghalsige Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung, darunter ein Pendelsprung von der Hängebrücke, Wallrunning, ein 5D-Kino oder sogar ein Menschenkatapult.
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Okertalsperre: Abenteuer und Erholung
Idylle pur bietet vor allem die in wunderschöne Natur eingebettete Okertalsperre südlich von Goslar im Oberharz, zwischen Goslar und Altenau. Anders als bei der Rappbodetalsperre sind auf dem Okerstausee sämtliche Wassersportaktivitäten erlaubt, weshalb dieser als beliebtes Ziel für Wassersportler, Wanderer sowie Naturfreunde gilt. Vom Segeln und Surfen bis hin zum Angeln und Tauchen steht eine breite Palette an Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung zur Verfügung. Gerade unter Anglern ist der Stausee ein beliebtes Gewässer, vor allem aufgrund der Vielfalt an Forellen, Zandern, Hechten und Karpfen. Wer angeln möchte, benötigt jedoch eine spezielle Angelkarte, die im örtlichen Angelverein oder online erhältlich ist. Besonders spannend zur Erkundung des Okerstausees dürfte die etwa 90-minütige Fahrt mit dem Schiff MS Aquamarin sein, das vier Anleger, darunter auch in der Nähe der Talsperre, anfährt und einzigartige Blicke auf die imposante Staumauer bietet.
Die Okertalsperre selbst wurde als sogenannte Bogengewichtsstaumauer zwischen 1938 und 1956 erbaut und darf sich mit einem Fassungsvermögen von etwa 46,85 Millionen Kubikmetern als größte Talsperre in Niedersachsen bezeichnen. Sie ist 250 Meter lang, 65 Meter hoch und dient dem Hochwasserschutz, der Stromerzeugung, der Niedrigwasserregulierung und der Trinkwasserversorgung für angrenzende Städte. Mit der Oker staut sie zudem einen der wichtigsten Flüsse im Harz, der durch das beeindruckende Okertal fließt.
Der Okerstausee besitzt eine Wasseroberfläche von zwei Quadratkilometern und ist durch zahlreiche Verästelungen geprägt. Aus der Luft betrachtet wird deutlich, weshalb der Stausee im Volksmund häufig als „blaues Ypsilon“ bezeichnet wird – etwa auf der Höhe des Höhenzugs Dietrichsberg teilt sich der See in zwei Hauptarme, wodurch die charakteristische Form entsteht.
Über die Bundesstraße B498 lässt sich die Okertalsperre gut mit dem Auto erreichen, was sie zu einem beliebten Ziel für Tagesausflügler macht. Die Talsperre ist von zahlreichen Wanderwegen umgeben, darunter der Rundweg um den Stausee und Strecken, die zu nahegelegenen Ausflugszielen wie der Kästeklippe oder dem Romkerhaller Wasserfall führen.
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Granetalsperre: Die jüngste Talsperre im Harz
Die jüngste aller Harzer Talsperren ist die Granetalsperre im Nordharz nahe Goslar, die in der Zeit von 1966 bis 1969 erbaut wurde. Mit einer Höhe von rund 62 Metern und einer Länge von 600 Metern zählt der mit einer Asphaltbetondichtung überzogene Erdschüttdamm zu den größten im Harz. Die Talsperre staut die Grane, einen Nebenfluss der Oker, der zur Wasserversorgung der Region beiträgt und bei Hahnenklee entspringt. Darüber hinaus münden der Wiehnbach, der Varleybach und weitere kleine Gebirgsbäche in den Stausee.
Zusätzlich wird die Talsperre durch den Oker-Grane-Stollen und den Radau-Stollen mit Wasser versorgt. Mit ihrem Fassungsvermögen von rund 46 Millionen Kubikmetern und einer Wasseroberfläche von 2,19 km² dient der Stausee dem Hochwasserschutz und der Niedrigwasseraufhöhung – sein primärer Zweck ist jedoch die Trinkwasserversorgung. Er gilt als eine der wichtigsten Trinkwassertalsperren Niedersachsens, dessen Wasser unter anderem Städte wie Hannover, Braunschweig und Hildesheim versorgt. Aufgrund der Trinkwassernutzung sind Freizeitaktivitäten am See wie Schwimmen oder Angeln nicht gestattet. Auch die Nutzung von Booten oder anderen Wasserfahrzeugen ist aufgrund der strengen Regulierung zum Schutz der Trinkwasserqualität nicht erlaubt.
Aber auch ganz ohne Wassersport ist die Granetalsperre ein ganzjährig beliebtes Ausflugsziel. So bietet sich beispielsweise ein 17 Kilometer langer Wander- und Radweg rund um den Stausee an. Die Umrundung der Talsperre auf einem asphaltierten Weg erfordert etwa 4,5 Stunden und ist für Wanderer mit guter Kondition geeignet. Darüber hinaus erstrecken sich zahlreiche weitere Wanderwege von der Granetalsperre in die umliegenden Gebiete. So führt ein Wanderweg beispielsweise vom Parkplatz an der Staumauer zum Steinberg, der 472 Meter hoch ist und eine mittelschwere Strecke von etwa sieben Kilometern umfasst. Neben Wanderwegen gibt es hier auch etwas zu lernen: Die Harzwasserwerke bieten mit mehreren Ausstellungen Wissenswertes zur Trinkwasseraufbereitung sowie die Möglichkeit zur Besichtigung eines Wasserwerks.
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Innerstetalsperre: Technisches Wunderwerk
Charakteristisch für die im westlichen Harz nahe Langelsheim, westlich von Wolfshagen, gelegene Innerstetalsperre ist der markante Überlaufturm, dessen Trichter ein Überlaufen des Wassers über den Damm hinaus verhindern soll. Bei Bedarf leitet man das Wasser aus der Innerstetalsperre über einen unterirdisch verlaufenden Stollen in die Granetalsperre, wobei es mithilfe einer Pumpe rund 90 Meter in die Höhe befördert wird. Der Trichter ist einzigartig im Harz und daher in dieser Form nur hier vorzufinden. Auch in technischer Hinsicht unterscheidet sich die Innerstetalsperre von manch anderen im Harz gelegenen Talsperren – anders als viele besitzt sie nämlich eine Asphaltbeton-Außendichtung. Der Staudamm hat eine Höhe von etwa 40 Metern und eine Kronenlänge von rund 750 Metern, was ihn zum längsten mit Asphaltbeton versiegelten Staudamm im Harz macht. Das Gesamtvolumen des Damms selbst beträgt etwa 850.000 Kubikmeter. Die Speicherkapazität hingegen liegt bei maximal 19,26 Millionen Kubikmetern Wasser, wobei der Stausee eine Fläche von rund 139 Hektar bei Vollstau misst. Darüber hinaus liegt das Stauziel (also die maximale Wasserhöhe) auf 261 Metern über Normalnull.
Erbaut wurde die von der Harzwasserwerke GmbH betriebene Innerstetalsperre zwischen den Jahren 1963 und 1966, wobei genau 40 Jahre später, im Jahr 2003, eine umfangreiche Sanierung der Talsperre erfolgte. Hierbei wurden insbesondere Maßnahmen zur Erneuerung der Asphaltdichtung sowie des Grundablasses ergriffen, die schließlich im Jahr 2005 abgeschlossen wurden. Die Talsperre wird von dem Fluss Innerste, einem Nebenfluss der Leine, gespeist und dient der Trinkwassergewinnung, dem Schutz vor Hochwasser, der Regulierung der Niedrigwasserführung und der Energieerzeugung. Trotz ihrer wichtigen Rolle in der Trinkwassergewinnung hat die Innerstetalsperre in puncto Freizeitaktivitäten einiges zu bieten und gilt als beliebtes Naherholungsgebiet. Vom Segeln, Surfen, Stand-up-Paddling und Schwimmen bis hin zum Angeln ist alles erlaubt – einzig die Fahrt mit Motorbooten ist auf dem Stausee untersagt. Um den See herum führt ein Rundwanderweg mit einer Länge von circa sieben Kilometern, der auch für Radfahrer geeignet ist und herrliche Blicke auf die Innerstetalsperre ermöglicht.
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Odertalsperre: Ein Ziel für Wassersportler
Ein Paradies für Wassersportler dürfte insbesondere die Odertalsperre darstellen – sie gilt aufgrund ihrer vielfältigen Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung an der Talsperre als lohnendes Ausflugsziel. So springen insbesondere in den warmen Sommermonaten zahlreiche Gäste in das kühle Nass, sei es zum Schwimmen, Surfen, Segeln, Stand-up-Paddling oder gar zum Kanu- oder Kajakfahren. Auch Angler erfreuen sich regelmäßig des guten Fischvorkommens – vor allem Forellen, Karpfen, Aale, Barsche, Hechte, Schleien und Renken sind hier beheimatet.
Die Odertalsperre liegt im südlichen Harz, circa 4 Kilometer südlich von Bad Lauterberg. Erreichen lässt sich die beliebte Talsperre bequem mit dem Auto über die B27, wobei Parkmöglichkeiten in unmittelbarer Nähe zur Verfügung stehen. Errichtet wurde die Staumauer als Erd- und Steinschüttdamm zwischen den Jahren 1930 und 1933. Bereits für die damalige Bauzeit stellte der Bau der Gewichtsstaumauer ein beeindruckendes Ingenieursprojekt dar. Saniert wurde die Staumauer wiederum zwischen 2010 und 2015, wobei umfangreiche Maßnahmen zur Verbesserung der Standsicherheit durchgeführt wurden.
Sie umfasst eine Länge von 316 Metern, eine Höhe von 62 Metern und staut ein maximales Wasservolumen von etwa 30,4 Millionen Kubikmetern, womit sie zu den größten Talsperren im Harz zählt. Die Oberfläche des Beckens misst etwa 136 Hektar, und die Wassertiefe beträgt maximal 60 Meter. Sie unterscheidet sich von anderen Harzer Talsperren durch ihren markanten, langgezogenen Stausee, der sich fjordartig durch das Tal schlängelt.
In ihrem primären Zweck dient die Odertalsperre dem Hochwasserschutz, indem sie große Wassermengen aufnimmt und kontrolliert abgibt, um Überschwemmungen im Harzvorland zu vermeiden. Darüber hinaus spielt sie eine zentrale Rolle bei der Niedrigwasseraufhöhung, der Trinkwasserversorgung und nicht zuletzt der Stromerzeugung. So erfolgt die Energiegewinnung in der Odertalsperre durch eine sogenannte Francisturbine, die jährlich etwa 6 Millionen kWh Strom produziert und dadurch bis zu 1.500 Haushalte mit grünem Strom versorgen kann.
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Sösetalsperre: Natur pur für Angler und Wanderer
Die Sösetalsperre befindet sich im Südharz nahe Osterode und wurde zwischen in Jahren 1928 bis 1931 erbaut, womit sie zu den ältesten Talsperren im Harz zählt. Sie liegt unmittelbar an der B498, welche von Osterode nach Riefensbeek-Kamschlacken führt, umgeben von sanften Hügeln und üppigen Mischwäldern. Ihr Fassungsvermögen beträgt rund 25,5 Millionen Kubikmeter Wasser, das sich auf einer Fläche von 1,24 Quadratkilometern über eine Länge von etwa 3,5 Kilometern erstreckt. Die Sösetalsperre ist ca. 56 Meter hoch und ca. 490 Meter lang. Sie dient vor allem der Wasserstandsregulierung, dem Hochwasserschutz, der Energieerzeugung und der Trinkwasserversorgung. Letzteres ist auch der Grund, weshalb sämtliche Wassersportaktivitäten auf dem Stausee zum Schutz der Wasserqualität untersagt sind. Der See der Sösetalsperre speist den Fluss Söse, der nach der Talsperre weiter durch Osterode fließt und sich mit der Rhume verbindet.
Die kleine Vorsperre oberhalb der Hauptsperre hält Sedimente zurück und sichert dadurch die Wasserqualität im Hauptbecken. Das dazugehörige Wasserkraftwerk, das bei der regulären Wasserabgabe zum Einsatz kommt, hat eine Leistung von ungefähr 1,44 Megawatt, während das Speicherbecken für eine gleichmäßige Wasserversorgung sorgt.
Auch wenn Wassersport auf dem Stausee untersagt ist, so können sich immerhin Angler freuen, denn nach Ausstellung eines Gesundheitszeugnisses ist das Angeln auf dem See erlaubt. Beheimatet sind hier zahlreiche Raubfische, darunter Zander und Hechte, die immer wieder in teils beachtlicher Größe aus dem Wasser gezogen werden. Nicht nur Angler, sondern auch Wanderer kommen beim Besuch der Sösetalsperre auf ihre Kosten. Um das Staubecken verläuft nämlich ein insgesamt 9,9 Kilometer langer Rundweg mit wunderschönem Blick auf den See und wissenswerten Informationen zur umliegenden Fauna. Außerdem findest Du am Südufer einen informativen Fischerei-Lehrpfad, der hier vom Osteroder Angelverein installiert worden ist.
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Eckertalsperre: Ruhe und Geschichte
Als die kleinste und gleichzeitig höchstgelegene Talsperre am Fuße des Brockens gilt die Eckertalsperre an der Grenze zwischen Niedersachsen und Sachsen-Anhalt, etwa 10 Kilometer südlich von Bad Harzburg. Sie wurde zwischen 1939 und 1943 erbaut und ist eine wichtige Trinkwasserquelle für die umliegenden Städte. Aufgrund ihrer zentralen Bedeutung für das Harzer Trinkwassersystem sind Freizeitaktivitäten wie Baden und Wassersport hier leider nicht gestattet. Das Wasser der Eckertalsperre zeichnet sich durch seine besondere Weichheit und Reinheit aus, bevor es in einem unterhalb der Staumauer gelegenen Wasserwerk weiter aufbereitet wird. Neben ihrer Funktion zur Trinkwasserversorgung dient die Talsperre allerdings auch dem Schutz vor Hochwasser und zur Energieerzeugung. Die Gewichtsstaumauer aus Beton besitzt eine Kronenhöhe von 65 Metern und eine Kronenlänge von 235 Metern und ist in der Lage, Wassermengen von bis zu 13,27 Millionen Kubikmetern auf einer Fläche von 0,68 Quadratkilometern anzustauen. Umgeben ist sie im Übrigen von hartem Magmagestein.
Eine besondere Bedeutung wurde der Eckertalsperre während der deutschen Teilung zuteil, da die Staumauer direkt auf der damaligen innerdeutschen Grenze zwischen der BRD und der DDR lag. Heute erinnert eine Gedenktafel an die frühere innerdeutsche Grenze, die den Eckerstausee bis 1990 teilte und jahrzehntelang eine Passage von einer Uferseite zur anderen unmöglich machte.
Anders als viele andere Talsperren im Harz ist die Eckertalsperre nicht mit dem Auto, sondern lediglich zu Fuß über Waldwege erreichbar. So lässt sich die Talsperre beispielsweise von Torfhaus oder dem Radau-Wasserfall erwandern. Alternativ führt auch der zum Teufelsstieg gehörende Frankenbergweg am nördlichen und nordöstlichen Teil des idyllischen Stausees vorbei.
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Vollständige Übersicht aller Talsperren im Harz
In folgender Tabelle bieten wir Dir eine Übersicht sämtlicher Talsperren im Harz gepaart mit sämtlichen nützlichen Infos zur Größe, Bauart, dem Zweck und vielem mehr.
Talsperre | Fließgewässer | Land | Bauzeit | Kronenhöhe | Kronenlänge | Fläche | Volumen | Nutzung |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Birnbaumteich | Birnbaumbach | ST | 1764 - 1769 | 13,4 m | 140 m | 0,35 km² | 0,19 Mio. m³ | HWS, NEG |
Eckertalsperre | Ecker | NI/ST | 1939 - 1942 | 65 m | 235 m | 0,68 km² | 13,27 Mio. m³ | E, HWS, TWv |
Frankenteich | Rödelbachgraben | ST | ? - 1724 | 17 m | 150 m | 0,11 km² | 0,462 Mio. m³ | F, HWS, NEG, NWA |
Granetalsperre | Grane | NI | 1966 - 1969 | 67 m | 600 m | 2,19 km² | 46,39 Mio. m³ | TWv, E, HWS |
Hassel Vorsperre | Hassel | ST | 1956 - 1960 | 21 m | 141,3 m | 0,25 km² | 1,64 Mio. m³ | F, TWv |
Innerstetalsperre | Innerste | NI | 1963 - 1966 | 40 m | 750 m | 1,39 km² | 20,00 Mio. m³ | E, HWS, NEG, NWA, TWv |
Talsperre Kelbra | Helme | ST / TH | 1962 - 1966 | 12,7 m | 4066 m | 6,00 km² | 35,60 Mio. m³ | BWv, HWS, NEG |
Kiliansteich | Büschengraben | ST | 1989 - 1994 | 24,6 m | 210 m | 0,173 km² | 1,07 Mio. m³ | F, HWS, NEG, NWA |
Kiliansteich (Vorsperre) | Büschengraben | ST | 1989 - 1994 | 7,7 m | 110 m | 0 km² | 0,06 Mio. m³ | F, HWS, NEG, TWv |
Talsperre Königshütte | Bode | ST | 1939 - 1956 | 18,2 m | 108 m | 0,32 km² | 1,20 Mio. m³ | E, F, HWS, NWA, TWv |
Mandelholztalsperre | Kalte Bode | ST | 1952 - 1957 | 28,4 m | 224 m | 0,55 km² | 4,47 Mio. m³ | E, HWS, NWA |
Talsperre Neustadt | Krebsbach (Thyra) | TH | 1904 - 1905 | 32 m | 134,6 m | 0,14 km² | 1,24 Mio. m³ | TWv |
Odertalsperre | Oder (Rhume) | NI | 1930 - 1933 | 62 m | 316 m | 1,36 km² | 30,61 Mio. m³ | E, HWS, NEG, NWA |
Oderteich | Oder (Rhume) | NI | 1715 - 1722 | 22 m | 153 m | 0,30 km² | 1,668 Mio. m³ | BWv, E |
Okertalsperre | Oker | NI | 1938 - 1956 | 75 m | 260 m | 2,25 km² | 47,40 Mio. m³ | E, HWS, NEG, NWA, TWv |
Okervorsperre | Oker | NI | 1953 - 1954 | 20 m | 100 m | 0,12 km² | 0,52 Mio. m³ | E, HWS, NEG, NWA, TWv |
Rappbodetalsperre | Rappbode | ST | 1938 - 1959 | 106 m | 415 m | 3,90 km² | 109,80 Mio. m³ | E, F, HWS, NWA, TWv |
Rappbode-Vorsperre | Rappbode | ST | 1958 - 1961 | 25 m | 118 m | 0,243 km² | 1,66 Mio. m³ | F, TWv |
Sösetalsperre | Söse | NI | 1928 - 1931 | 56 m | 485 m | 1,24 km² | 25,50 Mio. m³ | E, HWS, NWA, TWv |
Steinatalsperre | Steina | NI | 1950 - 1958 | 8,5 m | 80 m | 0,01 km² | 0,07 Mio. m³ | TWv |
Teufelsteich | Teufelsgrundbach | ST | ? - 1696 | 20,3 m | 211 m | 0,19 km² | 0,758 Mio. m³ | F, HWS, TWv |
Talsperre Wendefurth | Bode | ST | 1957 - 1967 | 44 m | 230 m | 0,78 kn² | 8,54 Mio. m³ | E, HWS, NEG, NWA |
Wendefurth Oberbecken | Bode | ST | 1957 - 1966 | 22 m | 1440 m | 0,26 km² | 1,97 Mio. m³ | E |
Wiesenbeker Teich | Wiesenbek (Rhume) | NI | ? - 1715 | 18 m | 120 m | 0,07 km² | 0,48 Mio. m³ | BWv |
Talsperre Wippra | Wipper (Saale) | ST | 1951 - 1952 | 24,9 m | 126 m | 0,32 km² | 2,00 Mio. m³ | E, TWv |
Zillierbachtalsperre | Zillierbach | ST | 1934 - 1936 | 45 m | 186,5 m | 0,24 km² | 2,63 Mio. m³ | F, HWS, TWv |
Weitere Talsperren
Was genau als Talsperre zu verstehen ist wird in DIN 4048 Teil 1 sowie im Wasserrecht der Bundesländer definiert. Demnach handelt es sich um Stauanlagen, die über den Querschnitt des Wasserlaufs hinaus einen ganzen Talquerschnitt absperren und dauerhaft Wasser speichern. Dabei muss die Krone mindestens 5 Meter über dem tiefsten Punkt liegen und das Becken bei vollständiger Füllung mehr als 100.000 Kubikmeter Wasser fassen.
Daher zählen über die hier geführte Tabelle hinaus 30 der Oberharzer Stauteiche als Bestandteile des Oberharzer Wasseregals sowie 6 Teiche des Unterharzer Wasserregals und weitere Harzteiche gemäß obiger Definition zu den Talsperren. Sie gehören zudem zu den ältesten Talsperren Deutschlands die noch heute in Betrieb sind.
Bundesländer (nach ISO 3166-2:DE):
NI - Niedersachsen
ST - Sachsen-Anhalt
TH - Thüringen
Nutzungsarten:
BWv - Brauchwasserversorgung
E - Elektrischer Strom (Stromgewinnung)
F - Fischerei
HWR - Hochwasserrückhaltebecken
HWS - Hochwasserschutz
NEG - Naherholungsgebiet
NWA - Niedrigwasseraufhöhung
TWv - Trinkwasserversorgung