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Als eines der beliebtesten Wanderziele im westlichen Nordharz gilt die sogenannten Kästeklippe – eine Gruppe eigenartiger Felssteinformation über dem Okertal in der Nähe des Huthberges. Zu einem beliebten Ziel hat sich die Kästeklippe vor allem dank des hervorragenden Ausblicks entwickelt, den man nach einem Aufstieg von hier aus genießen kann.

Geschichte und Aussicht

Die Entstehung der Kästeklippe im Harz ist auf ein natürliches Phänomen zurückzuführen, welches man in dieser Form an vielen Ecken des Harzgebirges finden kann – der sogenannten Wollsackverwitterung. Der harte Granitstein war demnach der Witterung und Entwicklung über Jahrtausende ausgesetzt und hat schließlich dessen heutiges Bild hinterlassen, das schon von vielen Generationen besucht und bestaunt wurde. Die typischen Charakteristika der Wollsackverwitterung lassen sich auch in diesem Fall anhand der abgerundeten massiven Steine erkennen, die an Wollsäcke erinnern sollen.

An der Spitze erhebt sich die Kästeklippe 605 Meter über dem Meeresspiegel und gehört damit zu den höchsten Aussichtspunkten der Harzregion. Gerade der Aufstieg wird dadurch zu einer kleinen Herausforderung und ist ein Abenteuer für erfahrene Wanderer und jene, die es noch werden möchten. Der Aufstieg lohnt sich jedoch allemal, denn die Aussicht in das Flusstal der Oker sowie bis hinein in das nördliche Harzvorland mit seinen markanten Felssteinformationen ist besonders eindrucksvoll.

Es ist bis heute nicht gesichert, aber die Ausgrabungen in der Umgebung der Kästeklippe weisen darauf hin, dass der Ort schon seit hunderten von Jahren als ein Kultort genutzt wurde. Auch haben die Sachsen die Klippe wohl zeitweise militärisch genutzt. Heute ist es aber vor allem die Natur und die unmittelbare Umgebung, die viele der Wanderer in ihren Bann zieht.

Namensherkunft der Käste

Das Wort „Käste“ stammt aus dem Alt-Norddeutschen und bezieht sich auf den Baum Eiche, welcher zu jener Zeit von großer wirtschaftlicher Bedeutung für das Gebiet war. Einst wurden aus dem Eichenholz der Region Waffen und Werkzeuge gebaut, später wurde es zu einem wichtigen Handelsgut. Die Kästeklippe hat also ihren Namen von diesem einst so wichtigen Baum, der zahlreich in der Umgebung zu finden ist. 

Aufstieg und Sehenswürdigkeiten

Wer die Aussicht von der Kästeklippe mit eigenen Augen genießen möchte, sollte sich auf eine Herausforderung beim Aufstieg gefasst machen. Von Barrierefreiheit kann hier leider nicht die Rede sein und eine Buslinie fährt zwischen April und September zwar in die Nähe der Klippe, von dort aus ist aber ein weiterer Aufstieg nötig. Abgesehen von dem Ausblick, den man hier nach gelungenem Abenteuer erhält, ist auch die Umgebung besonders bemerkenswert. Eine Vielzahl von Granitfelsen kann in einer Rundwanderung betrachtet werden. Dazu gehören auch die in der Nachbarschaft gelegenen Felsen wie der Treppenstein, die Mausefalle und die Hexenküche. 

Der einfachste Wanderweg, der von den meisten Ausflüglern genutzt wird, führt vom Romkerhaller Wasserfall bis hinauf zu den eindrucksvollen Felsen. Vom Wasserfall aus führt eine malerische Rundtour vorbei am Kästehaus, durch die Hexenküche, über die Feigenbaumklippe und Mausefalle, bevor sie zum Treppenstein HWN 117 weitergeht. Alternative Ausgangspunkte für eine Wanderung zur Kästeklippe sind die Städte Bad Harzburg oder aber der Goslarer Stadtteil Oker.

Unbenannter Weg
38867 Gemeindefreies Gebiet

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