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Bis heute können sich die Einwohner von Neustadt und Nordhausen in Thüringen nicht darauf einigen, ob es nun die Talsperre Neustadt ist, die Neustädter Talsperre oder gar die Nordhäuser Talsperre. Man sollte sich also nicht wundern, wenn man sich auf den Weg zu diesem beeindruckenden Bauwerk macht. Zwischen 1904 und 1905 aufgrund des Trinkwassermangels in der Region erbaut, erhebt sich die beeindruckende Staumauer im kaiserlichen Baustil noch immer und ist heute ein beliebtes Ziel für Wanderer im thüringischen Harz. Nicht nur Stempel 218 der Harzer Wandernadel wartet hier, sondern auch ein beeindruckendes Bauwerk mit einer interessanten Geschichte.

Die Errichtung der Talsperre Neustadt

Als zum Ende des 19. Jahrhunderts in der Region Nordhausen festgestellt werden musste, dass es immer noch zu Engpässen bei der Wasserversorgung kommt, entschied man sich für die Errichtung einer Talsperre, um hier Abhilfe zu schaffen. Bereits 1904 begann der Bau der gekrümmten Gewichtsstaumauer aus Bruchstein. Eigens für diesen Bau wurden zahlreiche italienische Fachkräfte nach Nordhausen geholt, die bereits in ihrer Heimat mit dem Bau solcher Projekte Erfahrungen hatten sammeln können. Nach knapp einem Jahr war der Bau abgeschlossen und man begann mit der Flutung des Stausees.

Bereits 1922 war durch die Industrialisierung der Bedarf an Wasser in der Umgebung so stark gestiegen, dass die Mauer in diesen Jahren noch einmal um 6,25 Meter erhöht wurde, um das Volumen zu steigern. Heute ist die Mauerkrone rund 134 Meter lang, während die Mauer selbst imposante 32 Meter hoch ist. Da der Stausee mit seinen rund 14 Hektar Fläche bis heute für die Trinkwasserversorgung von Nordhausen genutzt wird, sind Schwimmausflüge und der Badesport in dem See verboten. Das sollte allerdings nicht davon abhalten, einen Spaziergang an dem Wanderweg rund um den künstlichen See zu machen.

Umbauten, Erweiterungen und Stromversorgung - die Talsperre Neustadt heute

Den Krieg überstand die Talsperre glücklicherweise vollkommen unbeschadet und in den folgenden Jahren wurde auch von der DDR eine umfassende Sanierung des Bauwerks immer wieder durchgeführt. Zuletzt erfolgte nach der Wiedervereinigung in den Jahren zwischen 1997 und 2001 eine Restaurierung. Dabei wurde auch der Denkmalschutz in Betracht gezogen und zwei der Entnahmetürme wurden wiederhergestellt, die im Laufe der Jahre entfernt worden sind. Eine wichtige Neuerung war zudem die Einführung eines Wasserkraftwerks. Mit dem Höhenunterschied von rund 180 Metern zwischen Nordhausen und dem Stausee selbst, kann das ablaufende Wasser für die Erzeugung von Strom genutzt werden. Damit wird tagsüber die Straßenbahn von Nordhausen versorgt und in der Nacht dient der erzeugte Strom für die Beleuchtung der Stadt.

Inzwischen gehört die Talsperre Nordhausen zu den beliebtesten Wanderzielen im Harz in Thüringen. Während die Staumauer leider nicht betreten werden kann, bietet der angelegte Wanderweg rund um den See einen schönen Ausblick in die Natur und einen tollen Blick auf diese Errungenschaft aus dem vorletzten Jahrhundert.

FließgewässerKrebsbach (Thyra)
Bauzeit 1904 - 1905
Kronenhöhe 32 m
Kronenlänge 134,6 m
Stausee Fläche 0,14 km²
Stausee Volumen1,24 Mio. m³
Nutzungsart Trinkwasserversorgung

Talsperre Neustadt
99768 Herrmannsacker

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