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Zwischen Mönche- und Bremketal gelegen, handelt es sich bei der Steinkirche nahe Scharzfeld um eine rundbogige Dolomitfelsenhöhle, deren Benutzung bis in die Steinzeit zurückverfolgt werden kann. Davon zeugen Werkzeugfunde aus dem Jahr 1925. Sie gilt als bedeutendes Kulturdenkmal Niedersachsens und liegt am Hang des Steinberges oberhalb des Ortes Scharzfeld, welcher zur Stadt Herzberg gehört, und besteht aus einem großen Vorplatz und einem nahezu viereckigen Höhlenraum.

Auf dem Vorplatz angelangt, erwartet Dich der große Rundbogen, durch welchen Du die Steinkirche betreten kannst. Im Inneren der Steinkirche beeindruckt die mächtige Halle, die bis zu 28 Meter in der Länge und acht Meter in der Höhe misst. Inmitten der Höhle angelangt, sticht ein in Stein geschlagener Altar sofort in das Auge, ebenso wie die gleich daneben gelegene Öffnung eines tiefen Schachtes. Wofür dieser verwendet wurde, konnte jedoch bis heute nicht eindeutig geklärt werden.

Die Steinkirche und ihr Vorplatz diente Rentierjägern vor mehr als 10.000 Jahren (um das Jahr 8000 v. Chr.) vermutlich als Rast- und Lagerplatz, was Archäologen durch Grabungsfunde belegen. Man nimmt an, dass die Germanen die Höhle als Kultstätte nutzten und sie vor rund 1.000 Jahren als frühchristliche Kirche diente, was eine in den Dolomitfels geschlagene Kanzel an der Südwand der Höhle nahelegt. Neben der Kanzel sind heute noch der Altarplatz sowie die Nische für den Weihwasserbehälter erkennbar. Etwa seit dem frühen Mittelalter wurden hier Gottesdienste abgehalten. Nicht nur die Höhle erfuhr eine Umnutzung zum Kirchenraum, auch der Vorplatz wurde nun als Friedhofsvorplatz genutzt, der jedoch ab dem 16. Jahrhundert in Vergessenheit geriet.

Der Legende nach wurde die Steinkirche von dem christlichen Missionar Bonifatius bereits im Jahr 732 zum Gotteshaus geweiht. Damit wäre sie das älteste Gotteshaus der gesamten Harzregion. Außerdem nimmt man an, dass die Höhle zur Zeit der Kreuzzüge zu einer Nachbildung des Felsengrabes umgewandelt worden ist. Wie um viele Orte im Harz ranken sich auch um die Steinkirche zahlreiche Legenden. Nicht nur der Heilige Bonifatius soll hier gewirkt haben, sondern auch etliche weise Frauen und Eremiten. Auch in der heutigen Zeit scheint die Anziehungskraft der Steinkirche ununterbrochen zu sein, denn im Inneren sind zu heidnischen Festen Kerzenreste sowie Räucherstäbchen vorzufinden.

Von Scharzfeld aus erreichst Du die Steinkirche am besten zu Fuß während einer kurzen, aber dennoch schönen Wanderung entlang der vorzufindenden Wegweiser. Bei der Anreise mit dem Auto eignet sich der Parkplatz unterhalb der Brücke der Bundesstraße 27, welche an dieser Stelle über das Mönchetal führt als Ausgangspunkt. Ab hier lässt sich die nur wenige hundert Meter weiter gelegene Steinkirche dank dem ausgeschilderten Weg leicht erreichen. Folgt man dem Weg auch nach dem Erreichen der Steinkirche weiter bergauf zum Gipfel des Naturschutzgebietes Steinberg, lässt sich oben angekommen ein wunderschöner Ausblick auf die Klippen und Mischwälder des Steinberges genießen.

Vor. d. Steinkirche
37412 Herzberg am Harz

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