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Der Ottiliae-Schacht liegt am westlichen Rand von Clausthal-Zellerfeld und gilt als Außenstandort des Oberharzer Bergwerkmuseums. Zu sehen sind hier die ehemalige Schachthalle sowie der von weitem erkennbare stählerne Fördergerüst auf dem ehemaligen Zechenplatz. In den Jahren von 1878 bis 1930 war der Schacht einer der zentralen Förderschächte in Clausthal für Zin-, Silber- und Bleierze, dessen Förderturm als der älteste erhaltene in ganz Europa gilt. Den Clausthal-Zellerfelder Bergwerken diente der Schacht als Förderschacht für die auf sogenannten Kähnen unter Tage angelieferten Erze. Über eine Strecke von ungefähr sechs Kilometern wurden die Erze auf unter Tage liegenden Wasserstrecken zum Schacht geliefert, woraufhin die Förderkästen dort am Seil nach oben gezogen wurden, um über Tage auf der Hängebank entleert und um Brechhaus transportiert wurden. Von dort aus gelangten die Erze schließlich in die Aufbereitung, welche schon zu damaligen Zeiten neue Maßstäbe setzte.

Bereits zu Beginn des letzten Jahrhunderts, zählten die Anlagen des Ottiliae-Schachts zu den modernsten in Europa, was sicherlich mit ein Grund für den sehr guten Erhalt der Anlage bis zum heutigen Tage gilt. Gemeinsam mit der bis heute funktionstüchtigen Fördermaschine ist der Förderturm ein absolut einmaliges und demnach sehenswertes Zeugnis der Industriegeschichte. Zugehörig zum Oberharzer Bergwerksmuseum ist der Ottiliae-Schacht in Clausthal-Zellerfeld gemeinsam mit der rekonstruierten Tagesförderbahn seit dem Jahr 1985. Der Schacht ist zudem Teil der Grube Rosenhof, zählt zum UNESCO-Weltkulturerbe und wurde benannt nach dem Berghauptmann Ernst Hermann Ottiliae.

Die Schachtanlage Ottiliae wurde zwischen 1900 und 1905 umfassend erweitert und modernisiert, nachdem der Entschluss gefällt wurde, die tiefste Wasserstrecke zur Haupt- und Sammlerförderstrecke einzurichten. Es wurde eine neue Erzaufbereitungsanlage gebaut, der Schacht wurde auf eine Endteufe von 594 Metern bis zur tiefsten Wasserstelle abgeteuft und auf elektrische Koepe-Förderung umgestellt. Zwecks Aufbereitung brachte man das Erz noch Anfang des 20. Jahrhunderts von östlichen Kaiser Wilhelm II.-Schacht zum Ottiliae-Schacht.

Fahrt mit der historischen Tagesförderbahn

Vor allem Wanderer kommen bei einem Besuch und einem kleinen Spaziergang um die Schachtanlage voll auf Ihre Kosten, da sie neben der kleinen Wanderung alles über die damalige Erzförderung in Clausthal-Zellerfeld erfahren können. Ein besonderes Erlebnis ist zudem die Fahrt mit der sich auf dem Gelände des Ottiliae-Schachts befindlichen historischen Tagesförderbahn. Die Fahrt mit der Grubenbahn führt auf einer Strecke von gut 2 Kilometern über eine Schienentrasse zum Ottiliae-Schacht und diente damals zur Beförderung der Bergleute zu ihren Arbeitsstätten unter Tage. Was heute also als eine heitere Fahrt für Besucher gilt, war für die damaligen Bergleute nach einem anstrengenden Arbeitstag also alles andere als angenehm.

Startpunkt der Fahrt für Besucher und Touristen ist der Alte Bahnhof in Clausthal-Zellerfeld. Die Reise mit der Tagesförderbahn endet an der Schachtanlage, wo sich Besucher und Touristen der Anlage selbst sowie der Dampf- und Fördermaschine widmen können. Eine Fahrt mit der Bahn lässt sich vom 1. Mai bis zum 31. Oktober jeden Sonntag um 11:00 Uhr oder 14:30 Uhr zu einem Preis von 7,00 Euro für Erwachsene, 3,50 Euro für Kinder und 17,00 Euro für Familien erleben. Wir wünschen viel Spaß bei der Reise in Clausthals Bergbaugeschichte!

Bildquellen:
• Fördergerüst - Heinz-Josef Lücking - Wikimedia Commons - CC3.0
• Betriebsgebäude - JuTe CLZ - Wikimedia Commons - CC4.0
• Infotafel - Aagnverglaser - Wikimedia Commons - CC4.0
• Übersicht 1905 - BRFBlake - Wikimedia Commons - CC4.0

Ausstattung :

Am Ottiliaeschacht
38678 Clausthal-Zellerfeld

E-Mail: info@bergwerksmuseum.de
Telefon : 05323-98950

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