Hübichenstein

Nördlich von Bad Grund nahe der Bundesstraße 242 ragt der Hübichenstein als markante Sehenswürdigkeit im Harz rund 50 Meter in die Höhe. Der Felsen ist als Naturdenkmal im Harz und bei Besuchern beliebt. Der steil aufragende Kalkfelsen besteht aus zwei ästhetisch miteinander verbundenen Felsnasen. Diese sind ein erdgeschichtliches Überbleibsel aus der Zeit des Devon. Genauer handelt es sich um den Überrest eines Korallenriffs, welches sich dem Kalkstock des nahen Ibergs zuordnen lässt.

Auf den Spuren der Geschichte in der Harzregion

Auch das Umfeld des Hübichensteins kann sich sehen lassen. Verschiedene Höhlen und Pingen deuten auf die frühere Bergbautätigkeit rund um den Kalksteinfelsen hin. Wer sich auf den Wanderweg um die Felsgesteine begibt, kann auch in der umliegenden Harzregion einiges entdecken. Dabei sollten Interessierte beachten, dass das Areal um den Hübichenstein unter besonderem Schutz steht. So ist das Klettern auf dem hohen Felsen leider verboten. Der Felsen ist übrigens nicht nur erdgeschichtlich, sondern auch in der jüngeren Historie von Bedeutung. Denn hier errichtete man Kaiser Wilhelm I. im Jahre 1987 ein Denkmal. Dabei brachte man auf der Spitze des höheren Felsens einen überlebensgroßen Adler aus Bronze an. Dieser schindet mit seinen drei Metern Flügelspannweite ordentlich Eindruck bei seinen Betrachtern. Doch dies war nicht mal das einzige Denkmal zu Ehren des Kaisers. Denn im unteren Bereich des gab es noch ein weiteres. Hierbei handelte es sich um ein rund zwei Meter hohes Bildnis von Kaiser Wilhelm I. Dieses wurde jedoch bedauerlicherweise im Ersten Weltkrieg zerstört. Den Adler an der Spitze des hohen Felsens kann man allerdings noch heute als markantes Wahrzeichen bewundern.

Der Hübichenstein für Wanderer und Entdecker

Die meisten der Gäste, welche Ferien im Harz planen, wollen wandern. Und dies lohnt sich im Harz, wie kaum irgendwo sonst. Wanderer haben rund um den Hübichenstein die Möglichkeit, eine wundervolle und atemberaubende Natur zu genießen. Zwar steht das Areal um den hohen Felsen unter Schutz und darf nicht beklettert werden, doch die kleine Felsnadel ist begehbar. Sie bietet ihren Gästen und Wanderern ein wundervolle und naturnahe Route. Auf dieser Route um die Felsnadel sind Erzreste sowie das eindrucksvolle Impsonit zu entdecken, welches das Vorhandensein von Mineralöl anzeigt. Außerdem führt der Weg über einen wundervollen Aussichtspunkt auf die Stadt Bad Grund.

Die Felsenbühne - für Fans von Sagen, Mythen und Hexen

Auch die Sagen und Mythenhistorie spiegeln sich am Hübichenstein wider. So verwandelt sich die kleine Bühne am Fuße des Hübichenstein jedes Jahr am ersten Mai in eine spektakuläre Felsenbühne für Fans von Hexen und der Walpurgisnacht. In früherer Zeit soll sich unter dem Felsen einst die Wohnung des Zwergenkönigs Hübich befunden haben, der ein ausnahmslos freundlicher und liebenswürdiger König war. Dieser half sogar notleidenden Menschen und machte ihnen Geschenke. Allerdings durfte es keiner wagen, seine Hübichenstein zu besteigen. Wer dies doch tat, würde den Zorn des Zwergenkönigs zu spüren bekommen. Der Sage nach würde der Zwergenkönig Hübich über den Felsen herrschen, solange der Große Hübichenstein höher war als der Kleine. So lange würde seine Regenschaft anhalten. Angeblich soll der heute begehbare kleine Felsen einst größer gewesen sein als der große mit dem Adler. Im Dreißigjährigen Krieg zerstörten kaiserliche Soldaten die Spitze des Großen Hübichensteins jedoch mit Kanonen, und seitdem war wohl auch der gutherzige Zwergenkönig Hübich nicht mehr gesehen. Diese Legende fasziniert bis heute und lockt Besucher von nah und fern.

Bildnachweis Foto mit Treppe: © Losch 2011 | Wikimedia Commons CC BY-SA 3.0