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Die Konradsburg bei Falkenstein gehört wohl zu den historisch interessantesten Orten, die der Harz zu bieten hat. Was im Laufe der Geschichte bereits eine Burg und dann ein Kloster war, soll schon während der Bronzezeit das erste Mal von Menschen besiedelt gewesen sein. Die Germanen waren es, die hier die erste befestigte Anlage errichteten und in den folgenden Jahrhunderten spielte die Höhenburg in der Geschichte der Region stets eine wichtige Rolle. Wanderer im Harz können sich hier nicht nur Stempel 201 in das Stempelbuch der Harzer Wandernadel eintragen, sondern darüber hinaus einige gut erhaltene Überreste aus der Geschichte der Burg in den vergangenen Jahrhunderten besichtigen.

Von befestigter Anlage zur Heimat der von Konradsburger

Ausgrabungen aus der Region zeigen, dass die Menschen hier bereits in der Bronzezeit das erste Mal Schutz gesucht haben. Viel ist von diesen ersten Siedlungsspuren allerdings nicht übrig - was vor allem an der modernen Geschichte der Anlage liegt. Es waren nämlich die Germanen, die hier in früheren Zeiten noch ihren heidnischen Göttern Opfer gebracht haben sollen. Typisch für die spätere Zeit und die einziehende Christianisierung auf dem Gebiet der germanischen Stämme, entstand hier dann später auch eine Kirche, die nach dem Verlassen der Burg zum Grundstein für das spätere Kloster werden sollte.

Einen schriftlichen Nachweis für die Existenz der Burg gab das erste Mal im Jahr 1040, als sie in Verbindung mit den von Konradsburgern in einer Urkunde über die Burgen der Region erwähnt wurde. Auf einer Höhe von 236 Metern gelegen, war die Burg perfekt für die Verteidigung der umliegenden Ländereien geeignet. Einige Umrisse der Befestigungen sind noch heute zu sehen und auch das eine oder andere Fundament der einst wehrhaften Anlage wurden im Zuge der Forschungsarbeiten in den letzten Jahren wiederentdeckt. Allerdings zeugt heute kaum noch etwas von einer echten Burganlage - das liegt auch daran, dass die Burg wohl bereits im Jahr 1120 verlassen wurde.

Die Umwandlung von der Burg zum Kloster

Das Adelsgeschlecht, das bisher die Kontrolle über die Burg hatte, hatte sich den passenden Namen der "von Konradsburger" gegeben und war auch unter diesem Namen bekannt. Allerdings errichtete man mit dem Beginn des 12. Jahrhunderts die Burganlage Falkenstein - ein weiteres beliebtes Ziel im Harz und auch ein weiterer Bestandteil der Straße der Romantik - und entschied sich für einen Umzug. Damit wurde aus dem Geschlecht der "von Konradsburg" das Geschlecht der "Falkensteiner". Die Burg selbst hatte ab diesem Zeitpunkt keinen wirklichen Zweck mehr für die Familie.

Warum die Burg schließlich im Besitz von Mönchen landete, ist nicht mit Sicherheit überliefert. Eine Legende besagt, dass es eine Fehde zwischen zwei Familien gegeben haben soll und nach dem blutigen Mord von Adalbert von Ballenstedt durch Egeno von Konradsburg schließlich die Burg als Sühne übergeben wurde. Ob an dieser Legende etwas dran ist, lässt sich mit den heutigen Überlieferungen aber nicht mehr sicher sagen. Sicher ist aber, dass die Burg einige Jahre leer stand und ab den 1130er Jahren in ein Benediktinerkloster umgewandelt wurde.

Während das Kloster im späten 12. und frühen 13. Jahrhundert wohl seine wirtschaftliche Blütezeit erlebte - in dieser Zeit wurde auch die beeindruckende Kirche St. Sixtus erbaut - blieb die Klosteranlage in den Folgen danach zumindest kulturell ein wichtiges Zentrum im Harz. Mit den Umbrüchen des 14. und 15. Jahrhunderts verlor das Kloster jedoch an Bedeutung und wurde zeitweise verlassen. Auch die Wiederbelebung durch Erfurter Kartäuser im Jahr 1477 änderte daran nur für 50 Jahre etwas. Mit den Bauernkriegen 1525 wurden große Teile des ehemaligen Klosters niedergebrannt und es im Anschluss endgültig für die Nutzung aufgegeben.

Das Kloster heute - was gibt es für Besucher zu entdecken?

Mitte des 18. Jahrhunderts wurde das - inzwischen weitestgehend verfallene - Kloster für wirtschaftliche Zwecke freigegeben. Das führte leider auch dazu, dass viele der ehemaligen Gebäude, die noch erhalten waren, zweckentfremdet wurden. Aus der Krypta wurde ein Schweinestall, Teile der ehemaligen Kirche wurden als Werkstatt benutzt und viele der heute noch zu sehenden Gebäude sind in dieser Zeit als Teil von landwirtschaftlichen Anlagen entstanden. Der Verfall des gesamten Areals wurde schließlich 1982 durch eine Bürgerbewegung aufgehalten und es begann eine lange und komplizierte Restaurierung der Teile des ehemaligen Klosters, die zu diesem Zeitpunkt noch erhalten waren.

Für Besucher dürften vor allem die erwähnte Krypta und der noch erhaltene Chor der ehemaligen Kirche interessant sein. Auf der Anlage wurde zudem versucht, die sehr wechselhafte Geschichte von Konradsburg zum Kloster aufzuzeigen und mit den noch verbliebenen Elementen zu verdeutlichen. Auch der ehemalige Burgbrunnen mit einer entsprechenden Anlage für die Wasserförderung ist durchaus ein Blick wert. Die Krypta gilt zudem bis heute als eines der am besten erhaltenen spätromanischen Bauwerke, das man in dieser Form noch im Harz bewundern kann.

Das gesamte Gelände wird heute für verschiedenste Veranstaltungen genutzt und es sind vor allem ehrenamtliche Helfer, die hier beispielsweise ein kleines Cafe betreiben und eine Galerie für Künstler zur Verfügung stellen. Wer also in der Gegend ist und sich eines der interessantesten historischen Zeugnisse der Region ansehen möchte, sollte auf jeden Fall einen Besuch in der Konradsburg in Betracht ziehen.

Konradsburg 2
06463 Falkenstein/Harz

E-Mail: kontakt@konradsburg.com
Telefon : (034743) 92564

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