Mansfeld

Die im östlichen Harzvorland gelegene Einheitsgemeinde Stadt Mansfeld, die vor allem als Heimat Martin Luthers bekannt ist, ist heute Teil des UNESCO-Weltkulturerbes der Luthergedenkstätten. Sie liegt genauer gesagt im sachsen-anhaltinischen Landkreis Mansfeld-Südharz und beherbergt auf einer Fläche von circa 143 km2 rund 8.432 Einwohner (Stand 2023).

Das Schloss Mansfeld mit der Schlosskirche

Hoch über der Stadt auf dem Schlossberg liegt das Schloss Mansfeld, welches seit dem 11. Jahrhundert der Sitz der Mansfelder Grafen war und erstmals im Jahr 1229 urkundlich erwähnt wurde. Zu Beginn des 16. Jahrhunderts spalteten sich die Grafen von Mansfeld in drei Linien auf und errichteten drei eindrucksvolle Renaissance-Schlösser, welche von für die damalige Zeit von modernsten Festungsanlagen umgeben waren: Mansfeld „Vorderort“, „Mittelort“ und „Hinterort“. Im Dreißigjährigen Krieg wird die Festung daraufhin belagert und in den Jahren 1674-75 geschleift, wobei die Schlösser selbst unversehrt bleiben, jedoch in der Folgezeit aufgrund des Bankrotts der Mansfelder verfallen. Das kirchliche Tagungsheim Schloss Mansfeld entstand schließlich im Jahr 1947 durch die Übergabe an die Evangelische Kirche. Seit 1999 betreibt hingegen der Förderverein Schloss Mansfeld e.V. in den altehrwürdigen Gemäuern bis heute die christliche Jugendbildungs- und Begegnungsstätte Schloss Mansfeld. Das Schloss bietet heute eine einzigartige Kulisse für Tagungen, Seminare, Klassenfahrten, Feierlichkeiten oder gar Trauungen im historischen Wintergarten.

Die gut erhaltene und ebenfalls auf dem Schlossberg gelegene Schlosskirche, in der einst Martin Luther predigte, ist ebenfalls einen Besuch wert, wobei vor allem das Altarbild aus der Cranachschule als optisches Highlight gilt. Als Kunst- und Geschichtsdenkmal ist die Kirche heute von nationaler Bedeutung.

Sogar das Schlosscafé in der Wächterstube ermöglicht es geschichtsinteressierten Besuchern mehr über die wechselhafte Geschichte des Schlosses bei einem Kaffee oder einem köstlichen Stück Kuchen zu erfahren.

Sehenswürdigkeiten mit Bezug zu Martin Luther

Da die Geschichte der Stadt insbesondere durch den Bergbau und den Abbau von Kupferschiefer zur Gewinnung von Silber und Kupfer geprägt war, zog es aufgrund dessen die Familie Luther nach Mansfeld. Der spätere Reformator verbrachte hier einen wesentlichen Teil seiner Kindheit und bezeichnete Mansfeld schließlich sein Leben lang als seine Heimat.

Nennenswert als eine der wohl relevantesten Sehenswürdigkeiten in Bezug auf das Leben Luthers ist wohl sein ehemaliges Elternhaus, welches Besuchern heute als Museum Informationen über die Kindheit Luthers und die Geschichte der Reformation anschaulich vermittelt. Vom familiären Alltag oder der damaligen Kleidung bis hin zu typischen Speisen erhalten Besucher hier einmalige Einblicke in Luthers alltägliches Leben.

Im Zentrum der Stadt erwarten Dich darüber hinaus das Lutherdenkmal sowie der Lutherbrunnen, welcher 1913 im Jugendstil von Paul Juckhoff aus Muschelkalkstein erbaut wurde und auf drei Bronzetafeln Ereignisse aus dem Leben Martin Luthers zeigt.

Auch die Heimatkirche Luthers St. Georg aus dem 14. Jahrhundert, die sich über das Tal Mansfeld zeugt von dem Wirken Martin Luthers und ist absolut sehenswert. In ihr erwartet Besucher neben Grabmalen der Grafen Mansfeld Altarretabeln aus der vorreformatorischen Zeit sowie ein Ganzkörper Portrait Luthers aus der Cranach Werkstatt. Beachtenswert ist außerdem die Empore mit 49 Bildtafeln sowie die kunstvollen Schnitzaltäre aus dem 15. Jahrhundert.

Der Lutherweg

Mitten durch die wunderschöne Region Mansfeld-Südharz verläuft der sogenannte Lutherweg mit einer Länge von insgesamt 81 Kilometern. Er führt Wanderer vorbei an Wirkungsstätten der Reformation, darunter beispielsweise dem bereits zuvor erwähnten Elternhaus. Von den Weinanbaugebieten kommend über die Lutherstadt Mansfeld bis weiter in den Südharz können Wanderbegeisterte die Heimat des Reformators intensiv kennenlernen. 

Das Rathaus von Mansfeld

Auf keinen Fall verpassen solltest du ebenso das Mansfelder Rathaus, welches im Jahr 1902 fertiggestellt wurde und heute die Stadtverwaltung der Einheitsgemeinde beherbergt. Das Rektorat (linker Teil des Gebäudes) wurde im 16. Jahrhundert als Stadtschule genutzt, wovon bis heute Türbogen und Portale mit Inschriften und kunstvollen Reliefs zeugen. Im Obergeschoss des Rathauses ist zudem eine Dauerausstellung über den Naturforscher Franz Wilhelm Junghuhn zu sehen.