Ilsefälle

Südwestlich vonIlsenburg befinden sich die Ilsefälle, an denen sich das Wasser der Ilse 120 Meter tief lautstark und tosend in das Ilsetal stürzt. Das Wasser der Ilse, die den Höhenunterschied auf einer Strecke von circa einem Kilometer überwindet, läuft über eine Vielzahl einzelner Felsen kaskadenartig in die Tiefe. Die Natur hat hier über viele Jahrtausende hinweg ein einzigartiges Naturschauspiel geschaffen, welches bereits aus großer Entfernung nicht zu überhören ist. Besonders beeindruckend sind die Ilsefälle im Frühling und nach Regenfällen, wenn die Ilse viel Wasser führt und die Wasserfälle eher Stromschnellen gleichen.

Auch wenn rein optisch keine klare Trennung zu erkennen ist, wird die Wasserfallkaskade in die oberen und unteren Ilsefälle unterteilt. Wer mag, kann seine Füße an heißen Sommertagen in das Wasser stecken und sich nach einer anstrengenden Wanderung mit einer kleinen Abkühlung belohnen. Doch aufgepasst – die Granitfelsen sind an einigen Stellen durchaus rutschig. Gut vor der Sonne geschützt sind die Ilsefälle ein idealer Ort, um inmitten der Natur herunterzukommen und dem faszinierenden natürlichen Schauspiel von Wasser und Felsformationen zuzusehen.
 

Heinrich Heine und die Ilsefälle

Der daneben verlaufende, bekannte Heinrich-Heine-Weg bietet ein besonders authentisches Naturerlebnis, gepaart mit vielen aussichtsreichen Blicken auf die Ilsefälle. Heinrich Heine selbst, als Namensgeber des Wanderweges, war auf seiner Wanderung im Jahr 1824 vom Brocken nach Ilsenburg derart von dem Naturschauspiel begeistert, dass er es in einem seiner bekanntesten Werke der „Harzreise“ verewigte, und dem Ort somit zu noch größerer Bekanntheit verhalf. Er schrieb:
 

„Es ist unbeschreibbar, mit welcher Fröhlichkeit, Naivität und Anmut die Ilse sich hinunterstürzt über die abenteuerlich gebildeten Felsstücke, so daß das Wasser hier wild emporzischt und unten wieder über die kleinen Steine hintrippelt, wie ein munteres Mädchen. Ja, die Ilse ist eine Prinzessin, die lachend und blühend den Berg hinabläuft.“
 

Ihm zu Ehren wurde nur wenig weiter, in unmittelbarer Nähe zu den oberen Ilsefällen, ein Denkmal errichtet. Ungefähr 600 Meter weiter liegt wiederum die Bremer Hütte samt der Stempelstelle 6 der Harzer Wandernadel.
 

Wandern zu den Ilsefällen

Da die Ilsefälle nur auf eigene Faust zu Fuß erkundet werden können, herrschen hier meist keine massenhaften Ansammlungen zahlreicher Touristen. Barrierefrei zu erreichen ist das Naturspektakel demnach leider auch nicht. Der mit Abstand kürzeste Wanderweg verläuft durch das Ilsetal, wobei es vom Parkplatz Kletterpark nur etwa drei Kilometer bis zur Wasserfallkaskade sind. Eine im Vergleich dazu deutlich ausgedehntere Wanderung bietet die Runde von Ilsenburg, die bei einer Dauer von in etwa 4:30 h und einer Strecke von ca. 15 Kilometern durch das Ilsetal an Highlights wie dem Heinrich-Heine-Weg, den Ilsefällen und dem Ilsestein vorbeiführt.