Seesen

Bereits 974 wurde die am Westrand des Harzes zwischen den Städten Göttingen und Hannover gelegene Stadt Seesen das erste Mal in Urkunden erwähnt und ist damit weit über 1.000 Jahre alt. Die häufig als „Das Fenster zum Harz“ bezeichnete Stadt besitzt seit dem Jahr 1428 Stadtrechte und beheimatet auf einer Fläche von etwa 102,32 Quadratkilometern mehr als 19.000 Einwohner (Stand 2023). Landschaftlich ist Seesen zwischen dem hügeligen Harzvorland und dem Harzgebirge einzuordnen, wobei die Stadt dem Landkreis Goslar zugehörig ist.

Den Titel als „Das Fenster zum Harz“ trägt die Stadt Seesen aufgrund eines im Rahmen einer Studienarbeit angefertigten Projektes, welches an insgesamt sieben durch einen Rundgang verbundenen Standorten Ausblicke auf historische Sehenswürdigkeiten und Bauwerke bietet. Von hier aus lassen sich unter anderem die St. Andreaskirche, die Burg Sehusa, das städtische Museum, den Ratskeller, die alte Schreibschule St. Vitusturm sowie das Bürgerhaus erblicken.

Die Geschichte der Stadt Seesen

Im Laufe der Jahrhunderte musste sich die Gemeinde, die anfangs nur aus einigen kleinen Hütten und später einem Gerichtssitz bestand, mehrfach wieder neu aufbauen. Brände und Kriege sorgten dafür, dass das Stadtgebiet mitunter komplett zerstört wurde. Trotz der wechselhaften Geschichte der Stadt Seesen haben einige der historischen Gebäude die Zeit überdauert und prägen heute das Bild der Kleinstadt im Harz. Seesen ist unter anderem Gründungsort des vielerorts bekannten Harzklubs, welcher hier im Jahr 1886 gegründet worden ist und sich seitdem auf mehr als 90 Zweigvereine und 16.000 Mitglieder ausgeweitet hat, die sich der Harzer Brauchtumspflege und der Unterhaltung vieler Wanderwege in der Region verschrieben haben.

Bekannte Persönlichkeiten wie der berühmte Dichter Wilhelm Busch oder Heinrich Engelhard Steinweg lebten einst in Seesen und prägen bis heute die Stadt. Weitere Informationen zur Geschichte der Klavierbauerfamilie lassen sich im städtischen Museum oder auf dem 15 Kilometer langen Steinway-Trail entdecken. Im Museum wird außerdem neben dem Ehrenbürger der Stadt „William Steinway“, Sohn von H.E. Steinway, das Leben und Wirken des Komponisten Louis Spohr sowie die städtische Entwicklung Seesens vorgestellt.

Das Sehusa Fest in Seesen

Jedes Jahr am ersten Wochenende im September findet in Seesen Norddeutschlands größtes Historienfest, das sogenannte Sehusa Fest statt, das mehrere tausend Besucher in die Region zieht. Hierbei bieten mehr als 1.000 Einheimische historische Szenen der Stadtgeschichte vom Mittelalter bis Rokoko in authentischen Gewändern der damaligen Zeit dar.

Freizeit- und Kulturangebot sowie Sehenswürdigkeiten in Seesen

Eine der bedeutendsten Sehenswürdigkeiten der Stadt ist die Sankt-Andreas-Kirche aus dem Jahr 1702. Bekannt ist sie vor allem für die hervorragende Akustik, die immer wieder Anlass für zahlreiche klassische Konzerte auf hohem Niveau bieten. Sie wurde als Hof- und Schlosskirche von Herzog Rudolf August von Braunschweig erbaut, gilt als die einzige evangelische Kirche in der Kernstadt und ist durch die von 8 Säulen getragene Verbindung von Altar und Kanzel sowie ihre zweigeschossige Empore im Braunschweiger Land einzigartig.

Als Wahrzeichen der Stadt hingegen gilt ebenso die Burg Sehusa bzw. vielmehr dessen Turm. Sie wurde als Welfenburg im 12. Jahrhundert erstmals urkundlich erwähnt, wurde seit Mitte des 15. Jahrhunderts mehrfach umgebaut und beherbergt heute das Amtsgericht. Zwar kann sie in ihrem derzeitigen Zustand nicht von innen besichtigt werden, bietet aber auch von außen einen einzigartigen Anblick.

Insbesondere Spaziergänger und Naturfreunde kommen im Steinway-Park voll auf ihre Kosten. Hierbei handelt es sich um eine Grünanlage am Rande der Stadt, benannt nach dem berühmten Seesener William Steinway, die Erholung, eine Vielzahl von kleinen Wegen und Teichen sowie einen Baumlehrpfad bietet. Wer hier vorbei an den fünf Teichen spazieren geht, kann dabei unzählige Tier- und Pflanzenarten entdecken und wissenswertes über die verschiedenen Baumarten erfahren. Außerdem finden an der Freilichtbühne im Sommer unterschiedlichste Veranstaltungen statt.

Eine ideale Möglichkeit zum Spazieren oder Wandern bietet nicht nur der Steinway-Park, auch die sogenannte Dorfrunde von Seesen, welche die Kernstadt mit den neun umliegenden Dörfern verbindet wartet darauf entdeckt zu werden. Der sich um alle Stadtteile spannende Bogen bietet eine Rundtour, welche sich mit einer Länge von insgesamt 50 Kilometern eher an E-Bike Fahrer richtet, wobei diese natürlich auch mit dem normalen Rad oder gar zu Fuß genutzt werden kann. Entlang der Route finden sich allerlei Stempelstellen an sehenswerten Orten wie der Karstquelle in Herrhausen, der Pandelbachhütte in Münchehof oder dem Wilhelm-Busch-Haus.

Garantierter Freizeitspaß erwartet Besucher vor allem in der Sehusa-Wasserwelt samt zahlreichen Attraktionen wie einer Saunalandschaft, einem Biobad, dem Solebecken, der Schwimmbereich mit Sprungturm, dem Kinderbecken mit Zauberrutsche und Piratenschiff sowie eine große Außenanlage mit Sonnendeck, Matsch-Ecke, Beach-Sports und der Golf-Anlage. Darüber hinaus hat Seesen zahlreiche Spielplätze, einen Minigolf-Platz sowie eine Bowlingbahn zu bieten.