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Im schönen Osterwieck am Ostrand des Großen Fallstein findet man die Burganlage von Schloss Hessen. Aus einer mittelalterlichen Wasserburg entstand hier im 16. Jahrhundert ein Fürstenschloss im Stil der Renaissance. Hier residierten zur Sommerzeit die braunschweigisch-lüneburgischen Herzöge. Die Geschichte der mittelalterlichen Befestigungsanlage ist nahezu unbekannt. Als Besitzer von Dorf und Burg erschienen die Namen der Edelherren von Hessen 1129. Johann von Hessen war letzter Burgherr, da es die Familie nach 1312 nicht mehr gab. Die Regensteiner Grafen erbten Burg und Ort um 1330 und ließen die Burg einige Zeit später umgestalten, veräußerten jedoch beides kurze Zeit später an die Herzöge zu Braunschweig. Diese ihrerseits gaben die Burg als Pfand an die Stadt Braunschweig, bekamen sie um 1408 wieder zurück und es begann für die Burg eine wechselvolle Zeit unter vielen Pfandbesitzern, die an der Erhaltung der Anlage wenig Interesse zeigten.

Von 1530 bis 1811 gab es Neu- und Umbauten, Abrisse, Umgestaltungen im Renaissancestil, der Lustgarten entstand, das Schloss wurde als Sommerresidenz genutzt, es verfiel wieder, wurde ab 1726 wieder instandgesetzt, bis zu einem großen Brand 1811, bei dem drei Flügel der Hauptburg ausbrannten.

Neuzeit

Dem starken Verfall der Burg wurde ab 1990 stetig entgegengewirkt. Durchgehende Sanierungsmaßnahmen an Dächern, Innenräumen, Pavillon, Aussichtsplattform, den Gebäuden und dem Grundstück lassen Schloss Hessen heute in neuem Glanz erstrahlen. Möglich macht dies insbesondere ein eigens gegründeter Förderverein. Erste Grabungen zur Wiederherstellung des Lustgartens fanden 2008 statt, diverse archäologische Funde konnten geborgen werden und eine zukünftige Wiederherstellung ist angedacht. 

Die Burganlage

Von der ursprünglich vierflügeligen Hauptburg ist ein Teil erhalten, mehrere Gebäude der dreiflügeligen Unterburg sind noch in gutem Zustand. Der spätgotische Hausmannsturm der Hauptburg erhielt Mitte des 15. Jahrhunderts Fenster und wurde bewohnt. Zugang ermöglichte der in den Burghof führende Treppenturm. 

Zwei der ehemals vier Flügel der Hauptburg sind heute noch erhalten, der Ostflügel und der Südflügel. Das grüne Gemach im Ostflügel gibt es noch, darunter lag vermutlich die Schlosskapelle, worauf die zugemauerten Rundbogenfenster und das prächtige Eingangsportal von 1654 hindeuten. Der aus dem 14. Jahrhundert stammende Südflügel wurde im 16. Jahrhundert zu Gästeräumen umgebaut. Hausmannsturm und Treppenturm grenzen direkt an den Südflügel. Erst durch den Bau des Westflügels 1565 entstand die geschlossene Schlossanlage. Im Kellergewölbe gab es eine Brauerei. Die Küche im Erdgeschoss beheizte den Rittersaal im ersten Geschoss, über dem das Herzogspaar seine Gemächer hatte. Der Westflügel wurden in den 1950er Jahren abgetragen.

Etwa um 1580 setzte man einen zweigeschossigen Altan als Wohnraum an den Südflügel an, in dem um 1600 der Hofgärtner Johann Royer lebte. Ein hölzerner Aufbau, die Aussichtsterrasse, wurde später durch ein Walmdach ersetzt. 

Der noch heute vorhandene, pavillonartige Anbau wurde in den 1950er Jahren als Berufsschule genutzt.  

Die Unterburg

Die Unterburg, ursprünglich ein dreiflügeliger Gebäudekomplex umfasste den Südflügel mit dem Bergfried, den Westflügel mit dem Torhaus sowie den Nordflügel. Dieser, statt aus Holz aus Stein errichtet, diente als Scheune zur Vorratslagerung. Von ihm sind lediglich die Außenmauern erhalten. Ein Jagdzimmer, ein Gemach sowie Räume für das Gesinde bilden den Westflügel, der mittlerweile renoviert ist. Die Entstehung des anliegenden Torhauses mit ehemaliger Zugbrücke wird dem 14. Jahrhundert zugerechnet. 

Ganz mittelalterlich stellt sich auch heute noch der 45 m hohe Bergfried der Unterburg dar, wobei die Einstiegsöffnung in 11 m Höhe liegt. Es gibt keine Stockwerke im Inneren und die Fensteröffnungen sollen keine Schießscharten gewesen sein. Man nimmt eher an, dass der sehr hoch und stark gestaltete Turm ein Statussymbol für die Erbauer sein sollte, ähnlich wie die Türme italienischer Siedlungen.

Vom Harz nach Europa

Viele der Gegenstände, die Schloss Hessen beherbergte, schmücken heute europäische Museen oder Schlösser. So können in Braunschweig im Herzog Anton-Ulrich-Museum Teile des bronzenen Figurenschmuckes von Schloss Hessen betrachtet werden. Weitere Teile sind im Rijksmuseum, Amsterdam, sowie im Louvre, Paris, zu sehen. Auf Schloss Frederiksborg in Dänemark wird noch heute auf der Orgel von 1610 gespielt, die Orgelbauer Esaias Compenius der Ältere eigens für die Schlosskapelle baute.

Veranstaltungen

Ausstellungen und diverse Veranstaltungen im und am Schloss finden das ganze Jahr über statt. Von diversen Wanderungen, einer Pflanzenbörse, Schloss- und Gartennächten, über Dinnerevents, Konzerte und Ausstellungen bis hin zu Winzer-, Oktoberfest und Weihnachtsmarkt, wird für jeden Geschmack etwas geboten.

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