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Der im Süden Halberstadts gelegene historische Landschaftspark Spiegelsberge gilt als einer der frühesten Landschaftsgärten Deutschlands und entstand circa 1761 durch Domdechant Ernst Ludwig Christoph Spiegel zum Diesenberg. Er stand dem Kulturkreis rund um Dichter Johann Wilhelm Ludwig Gleim nahe und galt als besonders aufgeklärt, was sich wiederum in den Gebäuden und Anspielungen der Gartenstaffagen widerspiegelt. Der oft als Freigeist bezeichnete Freiherr von Spiegel stellte den im englischen Stil gehaltenen Park im Jahr 1771 der Öffentlichkeit aus freier Lust und Freude zur Verfügung. Bei der Gestaltung des heute zum Netzwerke Gartenträume Sachsen-Anhalts gehörenden Parks inspirierte er sich am Wörlitzer Park bei Dessau.

Der Höhenzug Spiegelsberg

Die Spiegelsberge erheben sich als Höhenzug südlich der Stadt 180,3 m ü. NN über das Tal des westlich vorbeifließenden Goldbachs und gehen in Richtung Südosten zu den Klusbergen über. Südöstlich wiederum liegt die Halberstädter Klussiedlung. 

Die Geschichte der Freiherren von Spiegel und der Parkanlage

Nach dem Tod Spiegels im Jahr 1785 ging dessen Besitz an seinen Sohn über, welcher jedoch nicht viel Gefallen an der Gartenkunst finden konnte. Sein Enkel Werner Friedrich Julius Stephan Spiegel führte jedoch im Jahr 1830 eine durchgreifende Erneuerung der Spiegelsberge durch. 1904 ging der Besitz des Parks durch Verkauf an die Stadt über woraufhin in den 50er- und 60er-Jahren umfangreiche Sanierungsarbeiten an dem inzwischen verwilderten Park durchgeführt wurden an denen sich die Deutsche Stiftung Denkmalschutz beteiligte.

Glücklicherweise überdauerte die Parkanlage Spiegelsberge den Zweiten Weltkrieg, in welchem die Kreisstadt am Harz drei Tage vor dem Einmarsch der Amerikaner zu 82 % durch ein Flächenbombardement zerstört wurde. Grund war vor allem der Standort Halberstadts zur Produktion des deutschen Bombers Ju 88.

Der Landschaftspark heute

Heute beeindruckt er Groß und Klein auch nach mehr als 250 Jahren durch seine herausragende Parkarchitektur samt dichten Wäldern, bunten Wiesen, unheimlichen Grotten und verschlungenen Pfaden. Bis heute sind wesentliche Bauten des Parks erhalten, darunter der Aussichtsturm Belvedere, das Mausoleum von Freiherr von Spiegel zu Diesenberg, die Eremitage sowie das Jagdschloss mit seinem Riesenweinfass der Superlative. Dieses besitzt ein Fassungsvermögen von unglaublichen 144.000 Litern und hat es im Jahr 2008 sogar in das Guinness-Buch der Rekorde geschafft. Besonders die Terrasse des im Jahr 1782 erbauten Jagdschlosses kann sich sehen lassen – von hier aus lässt sich ein einzigartiger Panoramablick auf die Silhouette Halberstadts genießen.

Auf einem Rundwanderweg durch den Landschaftspark kann die unberührte Parknatur mit ihrer facettenreichen Flora und Fauna in Kombination mit der einzigartigen Landschaftsarchitektur hautnah erlebt werden. Von dem kostenfreien Parkplatz am Fuße der Spiegelsberge (Kirschallee) führt die 2,6 Kilometer lange Wanderung vorbei am Mausoleum, dem Bismarckturm Halberstadt, der Eremitage sowie dem Jagdschloss Spiegelsberge. Wer mehr über die Tierwelt erfahren möchte, dem bietet sich darüber hinaus ein Ausflug in den Tierpark im Süden der Parkanlage an. Gruppenführungen durch den Park sind im Übrigen nach Anmeldung möglich.

Spiegelsberge
38820 Halberstadt

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Weitere Infos

Rating
4.8
Rezensionen (43)
JR, May 22, 2024

Ein großer und schöner Park mit verschiedenen Rundwegen zum Erkunden der Sehenswürdigkeiten. Wer Spaß am Wandern oder Radeln hat, wird es genießen.

Ria, Apr 16, 2024

Super Ausflugsziel. Liegt in der Nähe der teufelsmauer und dem Turm. Kann man in einem Tag gemütlich schaffen

My Moments, Feb 11, 2024

Sehr schöner historischer Landschaftspark am Südrand von Halberstadt, auf der früher kahlen Hügelkette Kattfußberge. Ernst Ludwig Christoph von Spiegel zum Diesenberg (in verschiedenen Ämtern, Domherr in Halberstadt, Domschulmeister, Domdechant und Probst der Halberstädter Kollegiatstifte St. Peter und Paul, sowie Unserer Lieben Frauen) erwarb 1761 den kahlen Höhenzug, ließ ihn im englischen Stil, inspirieret vom Wörlitzer Park bei Dessau, gestalten und üppig bepflanzen. 1771 stellte er den Park der Öffentlichkeit zur Verfügung. Auf dem Berg wurde 1780/82 das Jagdschloß gebaut. Nach seinem Tod ging er in den Besitz seines Sohnes über, der sich dafür aber nicht begeistern konnte, aber unter seinem Enkel Werner Friedrich Julius Stephan Spiegel fand eine Erneuerung statt. 1904 ging er in öffentlichen Besitz über und in den 1950er und 60er Jahren erfuhr er wieder umfangreiche Sanierungsarbeiten. Er ist einer der ersten Landschaftsgärten in Deutschland, man kann einige historische Parkarchitekturen entdecken, wie das Jagdschloß, den Aussichtsturm Belvedere, die Eremitage und das Mausoleum. Ganz in der Nähe befindet sich der Bismarkturm. Wer gut zu Fuß ist kann sich auf kleinen Pfaden, über Treppenaufstiege, bergauf und bergab, durch schöne Waldstücke und Wiesenflächen treiben lassen und all die schönen "Architektur Highlights" entdecken. Auch schöne Ausblicke sind inklusive.

Birger Markuse, Aug 5, 2023

Ein wunderschöner Ort! Verschlungene Wege, ein Kleinod 🙏🏻 verwunschene Ecken…

Villakunterbunt, Aug 7, 2022

Heute das erste mal da gewesen. Es ist wunderschön. Wenn man noch gut zu Fuß ist gut zu erreichen. Und es lohnt sich. Ich als Hobbyfotografin da leuchten meine Augen.

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