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Nicht zuletzt aufgrund der Karsthöhle Kelle bei Appenrode, die durch wasserlösliches Gipsgestein entstand, erfreut sich die Karstlandschaft des Naturparks Südharz großer Beliebtheit bei Wanderern und Urlaubern. Sie liegt zwischen Ilfeld und Ellrich in einem mehrere Hektar großen und „Kellholz“ genannten Waldstück. Die Höhle war einst eine insgesamt 85 Meter lange Halle, die jedoch aufgrund von stehendem Karstwasser im Laufe der Zeit ausgelaugt und umgeformt wurde, was den heutigen Anblick als halboffene Grotte mit dem Erdfall und dem kleinen Höhlensee erklärt. Die heutigen Ausmaße hingegen betragen 20 Meter in der Länge, 16 Meter in der Breite sowie 25 Meter in der Höhe.

Die Geschichte der Karsthöhle

Die Höhle ist den Menschen schon seit vielen hundert Jahren bekannt und diente im Mittelalter bereits als Wallfahrtsort, weshalb sich um die Höhle zahlreiche Mythen und Sagen ranken. Im 16. Jahrhundert findet sie die ersten Erwähnungen auf Karten und soll für ein halbes Jahrhundert sogar die schönste Höhle und bedeutendste Attraktion für Besucher der Harzregion gewesen sein. Gleichzeitig ist die Kelle aber auch ein Beispiel für den Verfall dieser Art von Höhlen – im Laufe der Jahrhunderte hat sie ihren Anblick mehrfach verändert.
 

So wurde Ende des 18. Jahrhunderts über ein Loch in der Decke der Höhle berichtet, das ein romantisches Licht in das Höhleninnere fallen ließ. Forscher gehen davon aus, dass dieses kleine Loch schließlich auch für den Einsturz der Decke im Jahr 1830 verantwortlich war, wodurch die Kelle rund zwei Drittel ihrer damaligen Größe verlor und in ihrer heutigen Gestalt zurückblieb.
 

Wissenswert: Anhand der Kelle, welche über Jahrhunderte genau dokumentiert wurde, lassen sich sehr gut die Entwicklung von Karsterscheinungen verdeutlichen, die in geologisch recht kurzen Abständen entstehen und verfallen.
 

Wandern zur Höhle Kelle

Wer die Karsthöhle Kelle im Harz samt des Höhlensees erwandern möchte, hat dafür verschiedene Möglichkeiten. Die gängige Strecke zur Höhle ist der Karstwanderweg, der direkt an der Höhlenöffnung vorbeiführt und diese gut ausschildert. Über eine Treppe kann sie schließlich betreten werden und bietet besonders im Sommer aufgrund der kühlen Höhlenluft angenehme Temperaturen für Wanderer, die das Naturdenkmal besuchen. Der Höhlensee selbst ist ebenfalls kalt und beherbergt keinerlei Leben. Wanderern wird geraten sich ausschließlich auf den markierten Wanderwegen fortzubewegen, da im gesamten Gebiet Kellholz weitere Erdfälle existieren und daher eine großflächige Unterhöhlung der Region vermutet wird.
 

Unbenannter Weg
99755 Ellrich

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