Hermannshöhle
Von Kristallkammer bis Grottenolm
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Die lediglich durch Zufall bei Straßenarbeiten entdeckte Hermannshöhle liegt unmittelbar neben der Baumannshöhle und ist gemeinsam mit ihr Teil der Rübeländer Tropfsteinhöhlen. Anders als die Baumannshöhle finden in dieser jedoch keine Führungen statt. Stattdessen können Besucher die Höhle auf eigene Faust erkunden und sich mithilfe eines Audioguides über ihr Smartphone die wichtigsten Stationen und Sehenswürdigkeiten der Höhle näher erläutern lassen. Seit dem Jahr 2023 erstrahlt die Höhle wieder in neuem Licht, da man ihr mit 11 km Kabel und 600 neuen Lampen eine umfangreiche Auffrischung verpasste. Highlights der Höhle sind die Grottenolme, die Kristallkammer sowie der Bärenfriedhof.
Die Grottenolme
Die Grottenolme, welche hier von Menschen angesiedelt wurden, fanden in der Höhle erstmals im Jahr 1932 ein Zuhause. Extra für sie wurde der sich in der Hermannshöhle befindliche 80 cm tiefe und 7 Grad warme Olmensee angelegt. Zusätzlich zu den ersten fünf Exemplaren folgen später weitere dreizehn Stück. Im Jahr 1978 wurde schließlich extra ein Zuchtbecken angelegt, in welchem jedoch nie Eier gefunden wurde, weshalb man zunächst davon ausging es handle sich nur um männliche Tiere. Bei einer Säuberung des Sees 1985 sammelte man die Tiere ein und konnte von neun Tieren fünf als weiblich identifizieren. 2016 zählte man lediglich nur noch sieben Grottenolme, dafür jedoch glücklicherweise Eier, aus denen jedoch leider kein Nachwuchs entsprang. Aufgrund eines Importverbots stehen die Tiere, die ein Alter von bis zu 100 Jahren erreichen können und in der Hermannshöhle ohne natürliche Fressfeinde leben, ohne weiteren Nachwuchs vor dem Aus.
Die Kristallkammer
Auch die Kristallkammer der Hermannshöhle beeindruckt mit imposanten Tropfsteinen. Namensgebend jedoch sind die sogenannten Calcit-Kristalle, die sich hier zu unterschiedlichsten Figuren formen. Sie ähneln an manchen Stellen einem Schloss, einer Burg, einem Lindenbaum und sogar einem Springbrunnen sowie der Chinesischen Mauer. Die prächtigen Kristalle der Kammer formten sich über unzählige tausend Jahre im Wasser, weshalb Wasserstandsmarken im engen Gang der Kammer den einstigen Stand des Wassers markieren. Die damalige Wasserhöhle entwickelte sich schließlich im Laufe der Zeit zur Flusshöhle. Entdeckt wurde die Kristallkammer im Jahr 1888 und war bereits ab dem Jahr 1897 für die Öffentlichkeit zugänglich.
Der Bärenfriedhof
Zahlreiche Funde von Knochen bezeugen, dass die Rübeländer Höhlen und insbesondere die Hermannshöhle ein beliebtes Winterquartier für Höhlenbären war. Im Vergleich zu heutigen Braunbären sind Exemplare der damaligen Höhlenbären um einiges größer. Sie erreichten eine Größe von bis zu 3,5 Metern während ein Grizzly beispielsweise nur auf 2,5 Meter kommt. Die Bären orientierten sich mithilfe von Duftmarken, die sie durch das Reiben ihres Fells an den Höhlenwänden setzten. Diese Stellen sind bis heute durch eine dunkele Färbung der Wände sichtbar.
Entdeckung und Geschichte der Hermannshöhle
Entstanden ist die Hermannshöhle, ähnlich wie auch die daneben gelegene Baumannshöhle im Devon Zeitalter vor ca. 419,2 bis 358,9 Millionen Jahren. Wie bereits eingangs erwähnt wurde die Hermannshöhle lediglich durch Zufall bei Straßenarbeiten in Rübeland am 28. Juni 1866 entdeckt. Zeitzeugen halten den Rübeländer Fritz Sorge als Erstbegeher der Höhle als deren Entdecker - andere wiederum Wilhelm „Sechserding“ Angerstein. Um die Höhle nach der Entdeckung vor einem großen Besucherandrang zu schützen, welcher die Höhle, ähnlich wie einst die Baumannshöhle in Mitleidenschaft ziehen würde, installierte man am nächsten Tag unmittelbar eine Tür. Im Jahr 1868 ordnete Kammerrat Hermann Grotian, nach welchem die Höhle 1877 benannt wurde, die Vermessung an.
Im Jahr 1880 baute man die Höhle zur Schauhöhle aus und entdeckte die heute berühmte Kristallkammer neben weiteren Funden wie Knochen von Höhlenbären. Neugierige Besucher mussten sich jedoch seit der Entdeckung etwas gedulden, denn erst am 1. Mai 1890 wurde die Höhle schließlich für den Besucherverkehr freigegeben. Die Schließung der Höhle seit der Entdeckung erwies sich nun als richtige Entscheidung, da so die zahlreichen Tropfsteine erhalten werden konnten und sich aufgrund der Nutzung von elektrischer Beleuchtung von Beginn an keine Verschmutzungen durch Ruß ablagerten, anders als bei der Baumannshöhle oder Bielshöhle.
Besucherinformationen
Auch in der Hermannshöhle herrschen ganzjährig gleichbleibende Temperaturen von etwa 8 Grad Celsius, weshalb es ratsam ist, eine Jacke und festes Schuhwerk mitzubringen. Tickets für den Besuch können sowohl online als auch direkt an der Tageskasse erworben werden.
Parkmöglichkeiten für Busse, PKW und Caravans befinden sich in der Nähe, jedoch sollte genügend Zeit für Parkplatzsuche, Toilettengänge und eventuelle Wartezeiten am Eingang eingeplant werden. Das Mitbringen von Hunden sowie das Fotografieren ist in den Rübeländer Tropfsteinhöhlen nicht erlaubt, da diese ein empfindlicher Lebensraum für Fledermäuse und den seltenen Grottenolm sind. Die Anwesenheit von Hunden und das Blitzen von Kameras könnten die Tiere stören.
Hasselfelder Str. 2
38889 Oberharz am Brocken
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