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Der seit dem Jahr 1934 unter Naturschutz stehende „Gläserne Mönch“ ist eine recht bizarre Felsformation, dessen Alter auf rund 84 Millionen Jahre geschätzt wird. Im Westen der Thekenberge und südlich von Halberstadt gelegen, ist der Fels heute über eine Treppe begehbar und gilt dank des Rundumblickes auf das nördliche Harzvorland als ein beliebtes Ausflugs- und Wanderziel. 

Geschichte und Namensgebung

Selbst für Harzer Verhältnisse, wo stets viel Fantasie bei der Benennung von Sehenswürdigkeiten im Spiel ist, erscheint der Name „Gläserner Mönch“ als durchaus außergewöhnlich. Ganz gesichert ist die Herkunft des heutigen Namens nicht, da der Felsen bereits seit langer Zeit so genannt wird und zahlreiche verschiedene Versionen der Entstehungsgeschichte existieren. Von der interessanten Felsformation scheinen sich immerhin seit vielen hundert Jahren Menschen angezogen zu fühlen, so bezeichneten die alten Germanen das Sandsteinmassiv als „Thorstein“. Vermutungen zufolge erinnerte sie die Form des Felsens an den Hammer (genannt „Mjölnir“) ihres Donnergottes Odin oder gar an ihn selbst.

Der Felsen, dessen Gestein bei der richtigen Sonneneinstrahlung zu strahlen scheint, soll einem Mönch mit Kapuze zu ähneln. Dies entspricht der Sage, dass hier einst ein Mönch und eine Nonne ihr Keuschheitsgelübde gebrochen haben sollen, woraufhin sie in Stein verwandelt wurden. Nach der Christianisierung wurde der Stein entsprechend umbenannt und erhielt seinen heutigen Namen „Gläserner Mönch“.

Bereits vor der größeren Besiedlung des Harzes weckte das Felsmassiv das Interesse der Menschen, was entsprechende Ausgrabungen belegen. Im Rahmen dieser wurden Fundstücke aus prähistorischer Zeit freigelegt, die heute in den Museen der Region zu finden sind. Heute wird vermutet, dass die Felsformation einst als germanische Kultstätte diente. Im Jahr 2007 wurde die Treppen zum Gipfel des Gläsernen Mönchs mithilfe von Spendengeldern vollständig erneuert, weshalb eine Tafel am Geländer der obersten Plattform alle Spender auflistet.

Wanderungen und Ausblick

Wer zum Gläsernen Mönch wandern möchte, dem stehen mehrere Routen dorthin zur beginnend in Langenstein oder Halberstadt zur Auswahl. Von Langenstein führt ein kurzer Weg über den Harzvorland-Radweg, während die Route von Halberstadt durch den Landschaftspark Spiegelsberge verläuft und als „Rundweg Gläserner Mönch“ ausgeschildert ist. Um am Ende jedoch auf der Spitze des Felsens zu stehen, müssen noch 169 Stufen überwunden werden, deren Aufstieg sich aufgrund des tollen Ausblicks über die umliegenden Gebiete absolut lohnt - gutes Wetter und ein möglichst wolkenloser Himmel vorausgesetzt. Von hier aus erstreckt sich im Norden Halberstadt, während im Westen Langenstein sichtbar wird. Im Süden liegt der Hoppelberg, und in östlicher und südöstlicher Richtung erhebt sich hingegen der bewaldete Höhenzug der Thekenberge.

Unbenannter Weg
38820 Halberstadt

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