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Das Kyffhäuserdenkmal

Leon Grage - 05.03.2023

Beim Kyffhäuderdenkmal handelt es sich um die drittgrößte Gedenkstätte Deutschlands. Das Gebäude ragt 81 Meter in die Höhe. Lediglich das Leipziger Völkerschlachtdenkmal und das Kaiser-Wilhelm-Denkmal in Porta Westfalica besitzen größere Ausmaße. Wie sein Pendant im ostwestfälischen Porta Westfalica wurde auch das Kyffhäuserdenkmal zu Ehren Kaiser Wilhelms I. errichtet. Beheimatet ist es im Kyffhäusergebirge, genauer auf dem Gelände der ehemaligen Reichsburg Kyffhausen. Das Areal befindet sich im Bundesland Thüringen und grenzt an den Südharz beziehungsweise an Sachsen-Anhalt.

 

Geografische Verortung

Wer dem Kyffhäuserdenkmal einen Besuch abstatten möchte, muss den Naturpark Kyffhäuser aufsuchen. Das Denkmal befindet sich rund 350 Meter südlich des Eingangsbereichs. Es liegt 420 Meter über dem Meeresspiegel und ist damit beinah ebenso hoch gelegen wie der angrenzende Kyffhäuserburgberg. Die nächstgelegenen Ortschaften sind Rathsfeld im Südwesten und Bad Frankenhausen im Süden. Im Norden schließt sich Sittendorf an, im Nordosten Tilleda. Beide Siedlungen gehören zu der in Sachsen-Anhalt liegenden Stadt Kelbra, die ihrerseits zur landschaftlich reizvollen "Goldenen Aue" zählt.


Bollwerke gegen die Demokratie

Das zwischen 1892 und 1896 errichte Kyffhäuserdenkmal steht in einer Reihe mit anderen Gebäuden, die allesamt nach dem Tod Kaiser Wilhelms I. im Jahr 1888 erbaut wurden. Sie verbeugen sich repräsentativ vor den Verdiensten des Monarchen um das Deutsche Reich. Neben dem Kyffhäuserdenkmal zeugen folgende Bauten von der Verehrung Wilhelms I. und seiner innen- und außenpolitischen Taten:

  • Hermannsdenkmal (Detmold)
  • Niederwalddenkmal (Rüdesheim)
  • Völkerschlachtdenkmal (Leipzig)
  • Kaiser-Wilhelm-Denkmal (Porta Westfalica) 
  • Walhalla (Donaustauf)

 

 

Alle aufgezählten Denkmäler werden dem sogenannten Wilhelminismus zugerechnet. Dieser zeichnet sich durch voluminöse Gedenkstätten aus, die eher symbolischen denn konkreten Charakter besitzen. In ihrer metaphorischen Ausrichtung stemmen sie sich gleichermaßen äußeren wie inneren Feinden entgegen. Besonders internen Widersachern, in diesem Fall den Sympathisanten der deutschen Sozialdemokratie, sollte mithilfe der Denkmäler im übertragenen Sinne der Kampf angesagt werden. Die turmhohen Bollwerke verkörpern die Wehrhaftigkeit des Kaiserreichs gegenüber modernen demokratischen Kräften, die in der dem proletarischen Gedanken verpflichteten Arbeiterbewegung wurzeln.

 

Sanierung dauerte 20 Jahre

Das auch unter dem Namen Barbarossadenkmal bekannte Kyffhäuserdenkmal wurde nach den Plänen des Architekten Bruno Schmitz realisiert. Schmitz folgte bei der Fertigstellung den Anregungen des Deutschen Kriegerbundes, der sich zuvorderst für das Denkmal einsetzte und es bis heute verwaltet. Als Grundmaterial diente den Bauherren der per Steinbruch an die Oberfläche geförderte Sandstein. Da das Material mit der Zeit verwittert, wurde das Kyffhäuserdenkmal zwischen 1994 und 2014 saniert. Die Kosten beliefen sich auf 14 Millionen Euro. Parallel zu den Sanierungsarbeiten brachen die Besucherzahlen ein, sodass der Tourismusverband Kyffhäuser 2013 Insolvenz anmelden musste. Als neuer Betreiber sprang die Kur & Tourismus GmbH Bad Frankenhausen in die Bresche.

 

Fernblick lockt in die Turmspitze

Nach architektonischen Gesichtspunkten zählt das Kyffhäuserdenkmal zur Stauferzeit und dem damit verbundenen Burgenbau. Ähnlich wie verwandte Gebäude verfügt auch das Kyffhäuserdenkmal im Harz über integrierte Figuren- beziehungsweise Bildelemente. So befindet sich am Sockel des Monuments ein Motiv von Friedrich I., das von einem Standbild Wilhelms I. überragt wird. Die Spitze des Denkmals kann zu Fuß erklommen werden. Von der Turmspitze aus hat man bei klarer Sicht einen exzellenten Fernblick.

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